Mehr Schutz für schwangere Fußballerinnen und Mütter im Profisport
Der Deutsche Fußball-Bund (DFB) stärkt die Rechte von schwangeren Spielerinnen und Müttern im Spitzenfußball. Künftig sind die globalen Mindeststandards der FIFA, die bessere Arbeitsbedingungen für Spielerinnen und Trainerinnen gewährleisten, fest in den DFB-Statuten verankert. Damit ergänzt der Verband den bestehenden Schutz durch nationale arbeitsrechtliche Regelungen.
Neuer Mutterschutz im Profi-Fußball: Rechte und Pflichten für Vereine
Im Mittelpunkt der neuen DFB-Regeln steht der umfassende Schutz von Vertragsspielerinnen und lizenzierten Trainerinnen während Schwangerschaft, Elternzeit oder Adoption. Neben den gesetzlichen Ansprüchen auf Mutterschutz und Familienurlaub sind Vereine verpflichtet, Spielerinnen und Trainerinnen nach einer Auszeit nahtlos wieder in den Spielbetrieb zu integrieren. Dazu gehören eine angemessene medizinische Betreuung sowie die Fortzahlung der vollen vertraglichen Vergütung.
Zusätzlich sichern die neuen Regularien Schwangeren das Recht zu, weiterhin für ihren Verein aktiv zu sein – ohne Benachteiligung oder Vertragskündigung. Sollte ein Verein dennoch den Vertrag beenden, wird eine Entschädigung fällig.
Auch die Gesundheit und Bedürfnisse von Spielerinnen im Zusammenhang mit ihrem Menstruationszyklus werden künftig stärker berücksichtigt. Frauen können sich mit einem ärztlichen Attest von Trainingseinheiten oder Spielen freistellen lassen, ohne finanzielle Einbußen befürchten zu müssen.
Internationale Beispiele zeigen: Es gibt Nachholbedarf
Der Weg zu mehr Rechtssicherheit für schwangere Fußballerinnen ist lang. Ein prominenter Fall ist die isländische Nationalspielerin Sara Björk Gunnarsdóttir, die 2023 erfolgreich gegen ihren ehemaligen Verein Olympique Lyon klagte. Der Club hatte ihr während der Schwangerschaft Teile ihres Gehalts vorenthalten. Die FIFA entschied, dass Lyon über 80.000 Euro nachzahlen musste.
Die FIFA selbst hatte Ende 2020 neue Regelungen eingeführt, die Spielerinnen weltweit unter anderem einen Anspruch auf 14 Wochen Mutterschaftsurlaub und Schutz vor Kündigungen bieten. Der DFB betont, dass viele dieser Standards im deutschen Fußball längst etabliert seien. Beispiele wie Almuth Schult, Melanie Leupolz oder Svenja Huth zeigen, dass eine Vereinbarkeit von Profifußball und Mutterschaft im deutschen Nationalteam gelebt wird.
Fazit: Ein Schritt in Richtung Gleichberechtigung
Mit den neuen Regeln setzt der DFB ein deutliches Zeichen für die Gleichstellung im Fußball. Sie schaffen nicht nur mehr Sicherheit und Fairness für Spielerinnen und Trainerinnen, sondern senden auch ein Signal, dass Familie und Profisport vereinbar sind. Damit wird Deutschland einmal mehr zum Vorreiter für Frauenrechte im internationalen Fußball.
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